- ShopEinfach und unkompliziert unsere Weine bestellen.
- EntdeckenLernen Sie unsere Weine und unsere Geschichte kennen.
- Valais MundiDie Geburt eines Mythos
- EmpfangenVerköstigen Sie unsere Weine in unseren Läden oder im Castel d'Uvrier.
- Sich informierenFolgen Sie den aktuellen Ereignissen des Hauses, unseren Events, unseren Veranstaltungen.
- Sich treffenWillkommen in der Community von Provins.
1930
Der Beginn der Zusammenarbeit
Die Entstehung von Provins ist eng mit den schwierigen Zeiten verbunden, die damals die Walliser Weinwirtschaft kennzeichneten. Ende der 1920er-Jahre stiessen die Winzer mit der Produktion an ihre Grenzen: Die Keller waren zu klein, um die gesamte Ernte einzukellern, und sie hatten schlicht und einfach nicht die Zeit, sich selbst um den Verkauf der Weinernte zu kümmern. Dazu kamen ein allgemeiner Rückgang des Alkoholkonsums, die unregelmässige Qualität der Weine und die zunehmende Konkurrenz von ausländischen Weinen.
Am Ursprung von Provins steht eine Person, die das Wallis Anfang des 20. Jahrhunderts geprägt hat: der Staatsrat Maurice Troillet. Er machte dem Grossrat klar, welche Mittel die Regierung als geeignet für die Verbesserung der Bedingungen im Walliser Weinbau – dem Grundpfeiler der Landwirtschaft im Wallis – betrachtete und schlug die in seinen Augen einzige Lösung vor: die Gründung von Genossenschaftskellereien.
Auf seine Anregung hin versammelten sich am 11. Januar 1930 mehrere Winzer in Sitten und beschlossen die sofortige Gründung je einer Kellerei in Sitten und Riddes-Leytron. Im Jahr darauf wurde die Kellerei von Siders gegründet, 1932 folgte diejenige von Ardon. Diese vier Kellereien sind seit ihren Anfängen unter dem Namen Bund der Walliser Genossenschaftskellereien bekannt.
1934
Provins
Wer kann sich noch daran erinnern, wie der Name des Bunds der Walliser Genossenschaftskellereien entstanden ist? Das ausgesprochen interessante Buch «Provins Valais 1930–1980» des Schriftstellers André Guex (Imprimerie Pillet Martigny, 1980) ist eine wahre Schatzkiste und gibt auch hierüber Aufschluss: Wir erfahren, dass der Name «Provins» 1934 vom damaligen Direktor Joseph Michaud erfunden wurde, der in den 1970er-Jahren Verwaltungsratspräsident wurde. «Ein gelungener Einfall, der sich auszahlen sollte. Er hatte unter anderem die poetische Qualität, in zwei Richtungen zu zielen und trotzdem kurz, zutreffend und voller Lebenskraft zu bleiben», schreibt der Autor.
Einerseits gibt es eine etymologische Lesart, welche die Aufgabe betont, die sich der Verband vorgenommen hatte: die Förderung des Weins und die Wahrnehmung der Interessen der Walliser Winzer. Andererseits sind die «provins» – die Absenker – auch die Triebe, die beim Kontakt mit der Erde Wurzeln schlagen und dem Rebstock eine natürliche Entwicklung durch Fortpflanzung erlauben. Ein Verfahren, das zugunsten von veredelten Pflanzen aufgegeben wurde, als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Rebläuse die Weinstöcke befielen und der Weinberg wieder neu aufgebaut werden musste. Wie André Guex betont: «Das Wort Provins, das eine verheissungsvolle Zukunft beschrieb, konnte also in der alten Weinbauvergangenheit des Landes Wurzeln schlagen.»
1937
die Lese in den Kistchen
Seit ihrer Gründung legt Provins grössten Wert auf die Qualität ihrer Weine. Damals war es üblich, die bereits zerstampfte Ernte in grossen Fässern in die Kellerei zu transportieren. Dann hatte Albert Luisier die Idee, die ganzen Trauben in Holzkistchen zu den Weinpressen zu bringen. Das war 1937. Der an der ETH Zürich ausgebildete Agraringenieur – erster Direktor der Landwirtschaftsschule Châteauneuf (von 1923 bis 1959) und Mitglied des Verwaltungsrats von Provins (von 1933 bis 1969) – hat mehr als eine technische Innovation eingeführt und weiterverfolgt.
«Dieser revolutionäre Vorschlag brach mit Gewohnheiten, die so alt waren wie die Rebstöcke selbst», schreibt André Guex spitzbübisch in seinem Werk «Provins 1930–1980: 50 ans de batailles pour la vigne». Dieser Vorschlag hat bei einem Grossteil der Winzer für Entrüstung und Widerstand gesorgt. Umso mehr, als dass die Prototypen nicht wie erwartet dicht waren ... Die Qualität der Trauben, die ganz in den Keller gebracht werden konnten, hat dann aber irgendwann auch die stärksten Gegner überzeugt.
Provins war seiner Zeit weit voraus: Die erste kantonale Verordnung, welche die Verwendung von Holzkistchen vorschrieb, trat erst 1962 in Kraft und betraf nur die roten Trauben. Die allgemeine Pflicht wurde schliesslich 1980 eingeführt.
1945
Capsule Dorée
1945 gründet Provins den Wettbewerb «Capsule Dorée» und führt damit die ersten Qualitätskontrollen im Rebberg ein. Die Rebberge an den besten Lagen werden nach strengen Auswahlkriterien erfasst. Zahlreiche Produzenten begrüssen das Konzept der Terroirs, der Abstimmung der Rebsorten mit den Böden und der strengen Kontrollen, da damit ihre Arbeit aufgewertet wird – zur grossen Zufriedenheit der Kunden.
Dieses – lange vor allen AOC-Bezeichnungen eingeführte – Vorgehen trägt dazu bei, dass sich Provins im Wallis als Nummer 1 im Bereich Qualität etabliert.
In den 1980er-Jahren führt Provins den Begriff der Zonen ein. Der Winzer wird ab jetzt pro Fläche bezahlt und kann so bestimmten Produktionsrichtlinien folgen, ohne sich ständig um die Rentabilität zu sorgen. Er kann die optimale Nutzung wählen und die Anbauart den Rebsorten anpassen, was ihm die Produktion von sogenannten Spezialitäten erlaubt.
Heute ist die «Capsule Dorée» zur «Charte d’Excellence» geworden. Sie steht allen Provins angeschlossenen Winzerinnen und Winzern offen, die sich bewusst der Vorgehensweise Vitival verpflichten. Zusätzlich können damit die Rohstoffe lückenlos nachverfolgt werden. Auch «Maître de Chais», der zweite Anbauvertrag, entspricht den Kriterien eines nachhaltigen Weinbaus im Einklang mit der Natur. Mit ihm wird Provins endgültig zum Pionierunternehmen und Leader in Sachen Qualität – von der Weinrebe bis zum Wein.
1966
Provins erwirbt das Castel d’Uvrier
Im Oktober 2016 hat das La Table Gourmande im Castel d’Uvrier mit 13 Punkten seinen triumphalen Einzug in den Gourmetführer Gault-Millau gehalten. Ein weiteres glänzendes Kapitel in der glorreichen Geschichte des markanten Gebäudes. Diese beginnt im 16. Jahrhundert. Damals besass Egidius Jossen Bandmatter, Schlossherr von Saint-Léonard, ein Landhaus am linken Ufer der Lienne. Der Legende nach dachte er sich eines schönen Herbstmorgens, dass es doch ganz schön wäre, sich auch am rechten Flussufer einen Sitz einzurichten. Besonders auf dem Felsvorsprung direkt gegenüber, der sich in der aufgehenden Sonne abzeichnete. Gesagt, getan: Seither ragt das Schlösschen Tournelette mit seinem eleganten Türmchen wie ein Leuchtturm aus der Rhoneebene. Seine architektonische Besonderheit entgeht auch Kaspar Jodok von Stockalper nicht. Der Briger Salzkönig des 17. Jahrhunderts ritt oft mit seinem Pferd im umliegenden Land umher. Er erwirbt das Grundstück, getreu seinem Leitspruch «nil solidum, nisi solum» – nichts ist beständig ausser Grund und Boden. Das Tournelette bleibt bis 1966 in Familienbesitz. In diesem Jahr erfahren wir aus dem Le Confédéré, dass die Erben des verstorbenen André Loretan, Sohn von Georges und von Angèle de Stockalper, am 25. März das Anwesen «Le Castel d’Uvrier» in der Gemeinde Ayent samt dem 300 Quadratmeter grossen Weingut versteigern werden. Eine einmalige Gelegenheit, die sich Provins nicht entgehen lässt! Das Ende der Achtzigerjahre renovierte Castel d’Uvrier entwickelt sich schnell zu einem beliebten Treffpunkt der Firmenleitung und ihrer Partner. Nach Ausführung einiger Erneuerungsarbeiten öffnete das Haus im Oktober 2015 in Form eines Restaurants seine Türen auch wieder für die Öffentlichkeit. Mit Bruno Toppazzini am Herd und beträchtlichem Erfolg!
1973
Der Herr im Weinkeller
Das Jahr 1973 mag vielleicht nicht in die Jahrgangsannalen der Walliser Weine eingegangen sein, dafür umso mehr in die Geschichte von Provins. Gleich zwei Premieren konnten gefeiert werden: die Lancierung der Produktlinie «Maître de Chais» und der erste in Fässern ausgebaute Wein aus dem Hause Provins. Zwei Ereignisse mit einem gemeinsamen Vater: dem ehemaligen Technischen Direktor Antoine Pilloud.
Pilloud stand im Ruf, ein grosser Verehrer der Weine aus dem Bordeaux und dem Burgund zu sein. Bei einem Besuch auf einem Weingut im nahe gelegenen Frankreich erwähnte der Gutsbesitzer immer wieder einen gewissen «maître de chais». Der neugierig gewordene Walliser Önologe erkundigt sich nach der mysteriösen Person, die für solch hervorragende Weine verantwortlich sein soll. Man erklärt ihm, dass das der gebräuchliche Name für die Person sei, die für den Weinkeller zuständig ist.
Legende oder Wahrheit? Das sei dahingestellt. Auf jeden Fall ist es Antoine Pilloud, der 1973 die Produktlinie «Maître de Chais» ins Leben ruft. Ein Name, der eng mit der Vorstellung von Holzfässern verbunden ist, ohne dass ein solches explizit auf der Etikette sichtbar ist. Zu dieser Zeit galt der Ausbau im Holzfass noch nicht unbedingt als Qualitätsmerkmal. Für den Wein und die Flasche? Für einen Pinot Noir in einer Burgunderflasche, die mit handgeschriebener Etikette den grossen französischen Châteaus alle Ehre macht, auf jeden Fall.
Bis 1986 bleibt der Pinot Noir der einzige Wein der Linie, bevor sich die beiden ersten in Holzfässern ausgebauten Weissweine dazugesellen: der Chardonnay und der Sauvignon Blanc.
2009
Neue Einkellerungs- und Vinifizierungsanlage
Provins weiht seine neue Einkellerungs- und Vinifizierungsanlage in Sitten ein, die mit ihren 450 Tanks über eine Gesamtkapazität von 15 Millionen Litern verfügt.
Das aktuelle Team unter der Leitung eines Technischen Direktors besteht aus zwei Önologen, einem Produktionsleiter und sieben Kellermeistern. Es ist für die gut 120 Spitzenweine verantwortlich, aus denen sich die rund 20 Produktlinien zusammensetzen. Die Trauben werden in Paloxen von den drei Erntesammelstationen Leytron, Conthey und Noës (bei Siders) angeliefert. Vorher hatte die Genossenschaft mehrere Kellereien, die über das ganze Mittelwallis verteilt waren.
Zum Zeitpunkt der Zentralisierung waren noch die Standorte Charrat, Leytron, Ardon, Conthey, Saint-Léonard und Siders in Betrieb.
2011
Die Geburt einer einzigartigen Flasche
Kraft – Eleganz – Sicherheit: Das sind die drei von der neuen Provins-Flasche versinnbildlichten Werte. Die neue Flasche wird am 7. April 2011 erstmals in den Verkauf gelangen. Sie ist das Resultat einer minutiösen Abwägung aller technischen und optischen Aspekte und gibt den Crus des Hauses Provins in den beiden traditionellen Flaschenformen Bordeaux und Burgund eine neue Hülle.
Die Flasche mit dem verführerischen Äusseren ist mit einer Höhe von 300 Millimeter und einem Gewicht von 505 Gramm rund 11 Millimeter höher und 65 Gramm schwerer als eine traditionelle Weinflasche. Auf ihrem Sockel prangen stolz die drei Sterne, welche für die Werte von Provins stehen: Tradition, Know-how und Innovation.
Die Flasche ist ein weiterer Beweis für die grosse Innovationskraft von Provins. Sie gibt den Crus ein edles Kleid und dem Kunden das gute Gefühl, dass ihr Inhalt den strengen Qualitätskriterien von Provins entspricht – sowohl was die Auswahl der Trauben betrifft als auch die Art und Weise ihrer Vinifizierung.
2015
Das neue Image
Tradition, Know-how und Innovation: Das sind die wesentlichen Werte von Provins. Provins hat auch grosse Ambitionen, denn sie will die Nummer 1 im Herzen der Schweizer werden. Immer mit Blick auf die Bedürfnisse des Kunden hat sie deshalb ihre Aufgaben neu und klar definiert. Der wichtigste Auftrag bleibt dabei unverändert: Emotionen wecken. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, gibt sich Provins ein neues Image.
Die neue Kommunikation wurde am 2. Oktober 2015 anlässlich der Eröffnung der 56. Foire du Valais lanciert. Sie beruht auf einem schlichten, selbstbewussten und anspruchsvollen Erscheinungsbild und dem starken Slogan «Grosse Emotionen». Provins positioniert sich als solides und stolzes Vertrauensunternehmen, das in allen Marktsegmenten Weine von hoher Qualität produziert. Um eine beliebte, begehrte und verbindende Marke zu werden.
2020
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft
Für ein neues starkes Provins: Ja zur Umwandlung in eine Aktiengesellschaft und zur fenaco als Mehrheitsaktionärin
Die Partnerschaft zwischen Provins und der fenaco kommt zustande. Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter von Provins stimmten der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit zu. Sie sagten des Weiteren deutlich Ja zur Erhöhung des Aktienkapitals sowie einer Mehrheitsbeteiligung der fenaco. Der neu gewählte Verwaltungsrat setzt sich aus drei Vertretern der fenaco und zwei Produzentenvertretern zusammen. Bis Ende April werden die offenen Forderungen der Winzerinnen und Winzer für die Ernte 2019 vollständig beglichen.
Aufgrund der Coronavirus-Epidemie konnten die beiden ausserordentlichen Generalversammlungen von Provins vom 14. April 2020 nicht wie geplant stattfinden. Stattdessen erfolgte die Abstimmung auf dem schriftlichen Weg. Im Rahmen dieser historischen Abstimmung befürworteten 2213 von 2299 eingegangenen Stimmen die Umwandlung der Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft, 86 Stimmen lehnten dies ab. Dies entspricht einer Zustimmung von 96 Prozent. Die Stimmbeteiligung betrug 80 Prozent. Bei der zweiten Abstimmung befürworteten 10 210 von 10 708 eingegangenen Stimmen die Erhöhung des Aktienkapitals und die Ernennung eines neuen Verwaltungsrats, 382 Stimmen lehnten dies ab. Das entspricht einem Ja-Anteil von 95 Prozent. Die Mitglieder stimmten somit allen Vorschlägen des Verwaltungsrats der Genossenschaft Provins überaus klar zu. Das erforderliche Zweidrittelmehrheit wurde erreicht. Mit dem doppelten Ja kommt die angestrebte Partnerschaft zwischen Provins und der fenaco zustande. Die Mitglieder der Genossenschaft Provins haben damit den Grundstein für einen Neuanfang ihres Unternehmens gelegt.